Lederer + Ragnarsdóttir + Oei
Hessisches Staatstheater
Beschreibung
Um den Spielbetrieb während notwendiger Sanierungsmaßnahmen aufrecht zu erhalten, wurde ein Theaterprovisorium an die Stelle der mehrspurigen Tiefgarageneinfahrt konzipiert. Mit dem Einrichten des Provisoriums wurde nicht nur mehr Licht in die „verratzte“ Unterwelt der Garagenebene gebracht, vielmehr konnte die gesamte Eingangssituation mit Pforte und Mitarbeiterzugang aus dem Dunkel des Untergeschosses zur Straße hin verlegt und zusätzliche Lagerflächen bereitgestellt werden. Für diese Umnutzung durfte nur so viel Geld ausgeben werden wie für die Anmietung eines Theaterzeltes veranschlagt war. Es handelt sich also um ein „Low-Budget“-Projekt. Zwischen den Stützen und restlichen Wandscheiben wurde mit Leichtbetonsteinen ausgemauert, die aus licht- und schallschutztechnischen Gründen mit einer Schale aus Glasbausteinen außenseitig verkleidet wurden. Im Theaterraum wurden die Mauersteine aus akustischen Gründen sichtbar belassen. Ein umlaufender Beleuchtersteg ermöglicht den Spielbetrieb an allen Stellen des Raumes. Das Foyer wurde dunkelbraun lackiert, eine große Sitznische und ein verschließbarer Kassenraum wurden rosa herausgestrichen. Unter Einbeziehung der bestehenden Treppenaufgänge wurde auf der alten Zwischenebene eine Bar eingebaut. Dieser Bereich ist zum doppelt hohen Foyer geöffnet und knallrot lackiert. Zur Ausleuchtung wurden drei Kronleuchter aus Roheisen gebastelt, unzweideutiger Teil der provisorischen Maßnahme.