Christ & Gantenbein
Schweizerisches Landesmuseum
best architects 18 in Gold
Öffentliche Bauten
Ort
Zürich / Schweiz
Studio
Foto
Walter Mair | Iwan Baan
Beschreibung
Das 1898 eingeweihte Schweizerische Landesmuseum wurde als exzentrische Architekturcollage konzipiert, die den neuen und vielschichtigen föderalistischen Staat zelebriert. Etwas mehr als ein Jahrhundert später, wirkt der ursprüngliche Entwurf überholt. Christ & Gantenbein gewann den internationalen Realisierungswettbewerb für den Museumsanbau im Stadtzentrum, nahe dem Hauptbahnhof. Der Entwurf erkennt das Prinzip der Montage an und verzichtet darauf, Partei für die ideale Architektur zu ergreifen. Der neue Baukörper schließt die Hufeisenform des Bestandsgebäudes und wirkt wie eine dramatisch geschwungene Brücke, die es den Besuchern ermöglicht, die Ausstellung entlang eines durchgehenden Rundweg zu besichtigen, gleichzeitig aber den Zugang zum angrenzenden Platzspitz-Park offen lässt.
Da »jetzt« nicht das Ende der Geschichte ist, sondern nur ein Schritt zwischen Vergangenheit und Zukunft, muss die Architektur, die wir heute aufbauen, den aktuellen Kriterien entsprechen, sich aber auch mit der Vergangenheit auseinandersetzen und in die Zukunft weisen.
Der Anbau bietet flexible Ausstellungsflächen, ein Studienzentrum mit Bibliothek und ein großes Auditorium. Durch die Neuinterpretation bestehender architektonischer Motive gelingt es dem Entwurf eine Einheit von Alt und Neu zu schaffen. Die Origami-ähnliche Dachlandschaft des Anbaus erinnert beispielsweise an die wilde Satteldach-Komposition des Altbaus, und die zweischalige Wandkonstruktion ist ebenso dick, wie die aus dem 19. Jhd., während sie gleichzeitig zeitgemäße Energiestandards einhält. Die charakteristische Farbe der Tuffsteinfassade des Altbaus wird vom Neubau durch Tuffstein als Zuschlagstoff im Beton wieder aufgenommen.
christ & gantenbein
Wir streben Tag für Tag danach, starke Projekte zu entwickeln: zeitgenössische, funktionale und spezifische Gebäude, die ein Gefühl der universellen Bedeutung und Zeitlosigkeit hervorrufen. Gebäude deren physische Realität, Konstruktionsmethoden und Materialien grundsolide sind. Wir wollen, dass diese Räume für zukünftige Nutzungen, die wir uns noch nicht vorstellen können, offen sind. Sie drücken eine architektonische Sprache aus, die mehr über Architektur im Allgemeinen sagt als über unsere eigenen Interessen.